Lehren aus der Krise ziehen – Gewalt verhindern!
Wir müssen noch stärker als bisher in die Prävention investieren!
Am morgigen Mittwoch starten die „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“. Diese internationale Aktion soll auf das Thema aufmerksamen machen und aufklären. Wie wichtig das ist, zeigen aktuelle Entwicklungen: „Bereits während des erstens Lockdowns im März konnten wir einen Anstieg häuslicher Gewalt beobachten, der zweite Lockdown lässt ähnliches erahnen. Die Fraueneinrichtungen melden steigende Beratungszahlen. Existenzsorgen und die Verlagerung des Lebens in die eigenen vier Wände sind dabei wesentliche Faktoren“, sagt Frauensprecherin GRin Anna Schiester. Sie fordert: „Die Krise führt uns auch im Bereich des Gewaltschutzes die Schwachpunkte unseres Systems vor Augen und wir müssen alles daran setzen, Frauen noch besser vor Gewalt zu schützen!“
„Eine der Lehren aus der Krise ist: Wir müssen in Zukunft noch stärker in das Thema Prävention investieren“, ist Schiester überzeugt. Dazu gehört die opferschutzorientierte Täterarbeit ebenso wie Anti-Gewalt-Beratung für Täter. „2020 ist es gelungen, die Mittel dafür auf Bundesebene aufzustocken – hier müssen wir weiter vorantreiben, denn: Jede Frau, jedes Kind hat ein Recht auf ein Leben frei von Gewalt und Diskriminierung!“
Schiester begrüßt in diesem Zusammenhang auch die gestern bekannt gewordenen Verbesserungen bei den sogenannten „Gewaltpräventionszentren“ sowie die Erhöhung des Frauenbudgets um 2,5 Millionen Euro und die damit einhergehende klare Schwerpunktsetzung auf das Thema „Gewaltschutz“. „Mit dieser Budgeterhöhung sind wir einen Schritt weitergekommen, aber noch nicht dort, wo hinwollen“, so Schiester. Denn auch eine Steigerung von 43% in zwei Budgetjahren dürfe nicht darüber hinwegtäuschen, dass auf dem Weg zu einem diskriminierungs- und gewaltfreien Leben für Frauen noch viel zu tun ist.