Ohne verpflichtende Frauenquote wird es nicht gehen
KO Ingeborg Haller: „Nur 4 von 25 Geschäftsführer*innen sind Frauen, und bei den Aufsichtsrät*innen sieht es nicht viel besser aus. Im Jahr 2022 ist das ein absolutes Armutszeugnis in Sachen Gleichberechtigung.“
„In den Aufsichtsräten und Geschäftsführungen mit Stadtbeteiligung mangelt es nach wie vor an Frauen. Das ist ernüchternd – und es zeigt: Ohne eine verpflichtende Quote wird es auch bei uns in Salzburg nicht gehen!“ So kommentiert Ingeborg Haller, Klubobfrau der Bürgerliste, den aktuellen Beteiligungsbericht der Stadt Salzburg.
Die Stadt hält Beteiligungen an 15 Kapitalgesellschaften, 14 GmbHs und einer AG, und ist außerdem noch an zwei Wohnbaugenossenschaften beteiligt. Ein Beteiligungsbericht liefert jährlich genauere Einblicke dazu. Dieses Jahr beinhaltet der Beteiligungsbericht erstmals auch die „Frauenquoten“ bei Geschäftsführer*innen und Aufsichtsrät*innen: „Von 25 Geschäftsführer*innen sind nur 4 Frauen – das sind gerade einmal 16 Prozent. Und bei den Aufsichtsrät*innen sieht es nicht viel besser aus: Von 147 Aufsichtsrats-Posten sind nur 42 mit Frauen besetzt – eine Quote von 29 Prozent“, fasst Ingeborg Haller zusammen. Die Klubobfrau der Bürgerliste stellt klar: „Es ist erfreulich, dass der aktuelle Beteiligungsbericht der Stadt für mehr Transparenz sorgt. Was uns der Bericht zeigt, ist aber in höchstem Maße unbefriedigend. Hier müssen wir endlich gegensteuern!“
Haller erinnert an die erst letzte Woche beschlossene europaweite Frauenquote in Führungsgremien börsennotierter Unternehmen: Ab Juli 2026 müssen Aufsichtsräte und Vorstände zu mindestens 33 Prozent mit Frauen besetzt sein. Sind nur Aufsichtsräte betroffen, liegt die Quote sogar bei mindestens 40 Prozent. „So oder so, die Stadt würde – Stand heute – die von der EU vorgesehene Frauenquote klar verfehlen. Mehr als 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts ist das ein Armutszeugnis in Sachen Gleichberechtigung“, hält die Bürgerlisten Klubobfrau fest. Haller stellt daher einmal mehr klar: „Ohne verpflichtende Frauenquote bei Geschäftsführer*innen- und Aufsichtsrats-Posten wird es offensichtlich nicht gehen.“