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02.12.2021 Kultur

Fest­spiel­häu­ser: Bür­ger­lis­te für Sa­nie­rungs­plä­ne

Markus Grüner Musil

Die Weiterentwicklung am Standort ist eine richtige Entscheidung. Neben der Öffnung der Festspielhäuser für die Salzburger*innen fordert die Bürgerliste ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept, das ohne Erweiterungspläne der Mönchsberggarage auskommt.

 

Im heutigen Planungsausschuss wurden mit der Stimme der Bürgerliste die städtebaulichen Rahmenbedingungen für die Erweiterung der Festspiele beschlossen. Damit wurde der Startschuss zur vertiefenden Planung für die Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser erteilt. Es handelt sich dabei um das größte kulturelle Bauvorhaben der nächsten 10 Jahre in Salzburg. Mit diesem Vorhaben sollen die Festspiele eine bauliche Perspektive bekommen, um auch in den nächsten Jahrzehnten das führende Festival für Oper, Theater und Konzert weltweit sein zu können.

 

Die Sanierung der Festspielhäuser sowie die Erweiterung der Proben- und Werkstätten im Bestand ist richtig. Die Alternative, eine Sanierung ohne Erweiterung, dafür aber eine externes Proben- und Werkstattzentrum an einem anderen Standort in der Region, würde deutlich mehr Nachteile mit sich bringen. Sowohl bezogen auf die Errichtungs- und Erhaltungskosten, wie auch in Bezug auf das logistische Aufkommen wäre so eine Variante nicht besser. Vor allem aber für die künstlerische Arbeit würde eine dezentrale Struktur eine deutliche Verschlechterung darstellen. „Der Vergleich mit anderen großen Häusern weltweit zeigt, dass genau diese Einheit von Proben, Werkstätten und Bühnen die Salzburger Festspiele in Bezug auf den künstlerischen Prozess und dessen Ergebnis – also die Aufführung –  auszeichnet“, meint Markus Grüner-Musil, Kultursprecher der Bürgerliste/Die Grünen.

 

Die vorliegenden Planungen zeigen aber auch, dass die Entscheidung einige Aspekte mit sich bringt, die aus Sicht der Bürgerliste/die GRÜNEN unbedingt zu berücksichtigen sind.

 

–  Der Festspielbezirk wird sein Gesicht verändern. Diese Veränderung kann dann sinnvoll sein, wenn sie die Substanz des Weltkulturerbes respektiert und die architektonischen Vorschläge mit den wesentlichen Expert*innen in einem offenen Dialog mit den Salzburger*innen transparent entschieden werden.

 

– Die Festspielhäuser werden eine neue Zufahrt erhalten, um Anlieferungen zu den Werkstätten und Proberäumen zu gewährleisten. Die vorgeschlagene Zufahrt innerhalb des Neutors macht Sinn, wenn damit endlich der Durchzugsverkehr aus der Innenstadt herausgenommen wird.  Im Zuge der Erweiterung der Festspielhäuser ist es erforderlich, ein zukunftsweisendes Mobilitätskonzept vorzulegen, das neben klimaschonenden Liefervorgängen und einer effizienten Logistik weitgehend auf den Umweltverbund setzt. Dazu braucht es keine Erweiterung der Mönchsberggarage

 

– Die Finanzierung der Festspielhäuser ist ein Kraftakt für die öffentliche Hand. Die Summe von 320 Mio. Euro (inkl. der Indexanpassung) ist ein enormer Betrag. Aber der Blick in andere Städte zeigt, dass dort kulturelle Bauprojekte noch wesentlich teurer gebaut wurden und werden. Der sparsame und angemessene Einsatz der Mittel, sowie eine transparente Projektkontrolle sind daher unbedingt notwendig. Die Projektleitung durch den kaufmännischen Leiter Lukas Crepaz hat im Vorfeld alle Themen offen zur Sprache gebracht, diese Offenheit und Transparenz wird es auch im weiteren Prozess brauchen.

 

– Ganz besonders wichtig ist, dass auch andere zeitgenössische Kulturformen, im Besonderen die freie Szene Finanzierungszusagen für Investitionen erhalten. Der alte Konflikt von Hoch- und Alternativkultur findet künstlerisch so heute nicht mehr statt. Kulturpolitisch gibt es aber nach wie vor eine gravierende Schieflage, was die finanziellen Mittel betrifft. Den Investitionen in die Festspielhäuser müssen daher mit Investitionen in den freien Kulturbereich einhergehen.

 

– Die Festspielhäuser werden sich öffnen müssen. Mit dem Vertrauen und der Unterstützung der öffentlichen Hand mit dieser Entscheidung gehen die Salzburger Festspiele nicht nur eine Verpflichtung ein, auf höchstem Niveau zu arbeiten. Die Festspielhäuser werden sich öffnen müssen. Der Ganzjahresbetrieb der Festspielhäuser muss für externe Veranstalter*innen aus Salzburg zugänglich und leistbar sein. Der Festspielbezirk muss ganzjährig kulturelles Leben für alle Salzburger*innen ermöglichen.

 

„Wenn all die angeführten Aspekte beachtet werden und sich die Festspiele nachhaltig und zukunftsfit weiterentwickeln, können wir die geplante Sanierung und Erweiterung der Festspielhäuser mittragen“,  so Ingeborg Haller, Klubobfrau der Bürgerliste/Die GRÜNEN, abschließend.

Markus Grüner-Musil
Markus Grüner-Musil

Gemeinderat, Kultursprecher

Telefon: 0662/8072-2015

[email protected]
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