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25.11.2022 Natur und Umwelt

Fia­ker: BL for­dert end­gül­ti­ges Aus für über­kom­me­ne Tra­di­ti­on

Fiaker

GR Bernhard Carl: „Der laute und stressige Verkehr und die im Sommer so überhitzte Innenstadt sind eine Zumutung für die Pferde. Die Bürgerliste hat deshalb gegen die Verlängerung der Standort-Verträge mit den Fiakern gestimmt.“

Die Mitglieder des Bauausschusses haben heute, Donnerstag, über die Verlängerung der Standort-Genehmigung für die Fiaker am Residenzplatz beraten. Bürgerlisten-Gemeinderat Bernhard Carl hat dabei klargestellt: „Tourist*innen in Pferdekutschen durch die laute, sommerlich-heiße und stressige Innenstadt zu kutschieren, ist längst aus der Zeit. Diese Tradition ist überkommen und sollte nun ein Ende haben.“ Der Tierschutz-Sprecher der Bürgerliste hat deshalb im heutigen Ausschuss auch gegen die Verlängerung der Standort-Genehmigung gestimmt und gleichzeitig vorgeschlagen, dass die Stadt die Unternehmer*innen bei der beruflichen und wirtschaftlichen Neuorientierung unterstützt. Eine Mehrheit von ÖVP und SPÖ will jedoch weiterhin Fiaker im Innenstadt-Verkehr.

 

Hitzefrei für Pferde scheiterte am Unwillen der Fiaker-Betreiber

Gemeinderat Bernhard Carl bemüht sich bereits seit Jahren um das Wohl der Fiaker-Pferde. Obwohl Carls Vorstoß für Hitzefrei für die Tiere ab einer Temperatur von 30 Grad (gemessen am Residenzplatz) einstimmig vom Gemeinderat der Stadt Salzburg unterstützt wurde, ist eine Umsetzung dieser Tierschutz-Maßnahme bis heute am fehlenden Willen der Fiaker-Betreiber gescheitert. Die wiederholte Nicht-Einhaltung der vorgegebenen Fiaker-Route durch die Altstadt sowie zuletzt ein Vorfall mit besonders scharfer Chili-Paste, bei dem sogar der Vorwurf der Tierquälerei laut wurde, bestärken den Bürgerlisten-Gemeinderat in seiner Haltung: „Fiaker in der Salzburger Innenstadt sind nicht mehr zeitgemäß.“

 

Kleidung kann vorgeschrieben werden, Tierschutz aber nicht?

ÖVP und SPÖ haben allen bisherigen Problemen zum Trotz heute dennoch für die Verlängerung der Fiaker-Standort-Genehmigungen gestimmt. Der Genehmigungs-Prozess durch die Stadt treibt dabei teils kuriose Blüten: „Der von Schwarz-Rot beschlossene Amtsbericht schreibt sogar vor, was die Fiaker zu tragen haben: Anoraks und Jeans sind verboten, Lodenröcke bei Frauen erlaubt“, erklärt Carl. Dass die Vereinbarung der Stadt mit den Fiakern hingegen keinerlei Tierschutz-Maßnahmen vorschreibt, versteht der Bürgerlisten-Gemeinderat nicht: „Es ist absurd: Die Stadt schreibt sogar vor, dass der erste Fiaker in der Reihe einen Filzhut tragen muss. Maßnahmen zum Tierschutz, wie etwa Hitzefrei ab 30 Grad, können angeblich aber nicht vorgeschrieben werden. Wegen des Tierschutzgesetzes, so die Auskunft im heutigen Ausschuss“, fasst Gemeinderat Bernhard Carl zusammen. Einen Teilerfolg erzielte der Tierschutzsprecher der Bürgerliste im Ausschuss heute dennoch: „Mein Zusatzantrag, dass bezüglich einer freiwilligen Hitzefrei-Vereinbarung zwischen der Stadt und den Fiakern weiterverhandelt werden soll, wurde von ÖVP und SPÖ beschlossen.“

 

Bürgerliste macht sich weiterhin für den Schutz der Tiere stark

„Die Bürgerliste wird sich jedenfalls weiterhin für ein Ende der aus der Zeit gekommenen Fiaker-Tradition in der Salzburger Innenstadt einsetzen – und bis es soweit ist, werden wir eine starke Stimme für den Schutz der Tiere bleiben“, erklärt Carl abschließend.

Bernhard Carl
Bernhard Carl

Gemeinderat, Stellvertretender Klubobmann, Vorsitzender Sozialausschuss

Telefon: 0662/8072-2015

[email protected]; [email protected]
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