Gaisberg-Chaos wird immer peinlicher
GR Lukas Bernitz: Wie schwer kann es eigentlich sein, einen autofreien Tag durchzuführen? Wie bereits im vergangenen Jahr konnten auch gestern wieder zahlreiche PKW bis zum Gipfel fahren. Entweder ist Bürgermeister Preuner nicht Willens oder nicht in der Lage, eine einzelne Straße für einen Tag zu sperren.
Es war alles angerichtet für einen perfekten autofreien Tag am Gaisberg. Traumwetter und ein Gaisbergbus im 20-Minuten Takt sorgten für einen regelrechten Ansturm auf den Salzburger Hausberg. Die vollen Gastgärten auf der Spitze waren der endgültige Beweis, dass ein autofreier Gaisberg auch für die Gastronomie funktioniert.
Was jedoch erneut überhaupt nicht funktioniert hat, war die angekündigte Sperre für den Individualverkehr. Nicht nur, dass entgegen der Ankündigung der Stadt Elektrofahrzeuge erneut vom Fahrverbot ausgenommen waren und freie Fahrt hatten. Die Scherengitter wurden überhaupt erst kurz vor Mittag aufgestellt und das auch erst unterhalb der Zistel. Das Chaos war groß, als dutzende Fahrzeuge nichts ahnend kurz vor der Zistel angehalten und zur Umkehr aufgefordert wurden. Der Ärger ist verständlich. Den beauftragten Wachdienst dürfte keine Schuld treffen, da die für die Sperre erforderliche Verordnung erst um 10 Uhr vormittags eingegangen ist.
Bürgerlisten-Verkehrssprecher Lukas Bernitz war selbst vor Ort und zeigt sich verärgert über das neuerliche Fiasko: „Es wird langsam wirklich peinlich. Wie schwer kann es sein, eine Straße für einen Tag zu sperren? Der Bürgermeister und sein Gaisbergkoordinator haben es wieder verabsäumt, hier rechtzeitig alles zu regeln und sind offenbar entweder nicht Willens oder nicht imstande, auch nur einen autofreien Tag im Jahr reibungslos umzusetzen. Andernorts funktioniert sowas einwandfrei“, so Bernitz. Er bemängelt auch, dass die Ankündigung des autofreien Gaisbergs viel zu kurzfristig und halbherzig erfolgt ist und fordert künftig eine bessere Öffentlichkeitsarbeit.
Ein einzelner autofreier Tag ist ohnehin viel zu kurz gegriffen. Die Bürgerliste fordert seit langem eine Komplettsperre für den Individualverkehr, in einem ersten Schritt ab der Zistel.
In Kombination mit der Einführung eines 20-Minuten Takts an Wochenenden schlägt die Bürgerliste die Errichtung einer elektronischen Schrankenanlage bei der Zistelalm vor, welche nur den Bus, Einsatzfahrzeuge und Anrainer*innen sowie den Wirtschaftsverkehr durchlässt.