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14.09.2023 Planung

Schul­straßen müs­sen drin­gend er­wei­tert wer­den

Schulstraßen erweitern

GR Lukas Bernitz: Zu Schulbeginn sorgt vor vielen Schulen und Betreuungseinrichtungen das morgendliche Verkehrschaos für gefährliche Zustände. Die Verordnung von Schulstraßen erhöht die Sicherheit deutlich, geht aber nur zaghaft voran. Auch Kindergärten und andere Betreuungseinrichtungen dürfen nicht vergessen werden.

Es ist ein leider schon ein gewohntes Bild, das viele Kinder zu Schulbeginn in der Früh am Weg zur Schule erwartet: Aus vermeintlicher Sorge um die Sicherheit ihrer Kinder bringen viele Eltern diese mit dem Auto in die Schule. Diese Elterntaxis erzeugen damit aber überhaupt erst die Bedrohung. Kinder müssen sich häufig zwischen querstehenden Autos durchzwängen und laufen dabei Gefahr, übersehen zu werden.

 

Laut VCÖ hat sich der Anteil der Kinder, die den Schulweg zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen, in Österreich seit 1995 von 50% auf 35% reduziert. Dabei ist eine eigenständige und aktive Mobilität am Schulweg besonders wichtig, denn das Mobilitätsverhalten in der Kindheit prägt auch Mobilitätsgewohnheiten im Erwachsenenalter.

 

Bürgerlisten-Verkehrssprecher Lukas Bernitz ist selbst Vater eines schulpflichtigen Kinds und kennt das Problem zu gut: „Das Verhalten mancher Eltern ist leider kontraproduktiv, denn es gefährdet die Sicherheit der Kinder, die sich vorbildlich verhalten und autofrei ankommen. Die Politik hat hier einen guten Hebel, indem sie sich rascher um die Ausdehnung von Schulstraßen kümmert. Hier hat die Stadt ein vorbildliches Programm, das Tempo könnte aber höher sein.“ Bernitz regt auch die Evaluierung der bisher verordneten Schulstraßen und Kiss & Go Zonen an. Die ausgewiesene Ausstiegszone für den Bildungscampus Gnigl etwa wird kaum angenommen. „Wir sollten uns gut anschauen, ob die ausgewiesenen Kiss & Go Zonen auch angenommen werden. In Obergnigl liegt die Kiss & Go Zone im Nirgendwo am Anfang der Heubergstraße, etwa 400m von der Schule entfernt. Ich halte diesen Standort für ungeeignet“, so Bernitz, der eine Verlegung in die derzeit in Umbau befindliche Versorgungshausstraße vorschlägt.

 

Mit dem Masterplan Gehen hat der Salzburger Gemeinderat im Juni 2021 die Weichen für mehr Fußgängerfreundlichkeit gestellt. Ein wesentlicher Aspekt ist die Ausdehnung von Schulstraßen, allerdings ohne konkreten Zeithorizont und auch ohne Festlegung, welche Standorte wann umgesetzt werden sollen. Gemeinderat Bernitz brachte deshalb diese Woche eine Anfrage an Bürgermeister Preuner und Vizebürgermeisterin Unterkofler ein, in welcher er die Offenlegung des Fortschritts beim Schulstraßenprogramm einfordert.

 

Bernitz fordert auch, beim Thema Elterntaxi nicht nur an Schulstandorte sondern auch an Kindergärten und Kleinkindgruppen zu denken. So wurde erst im vergangenen Frühjahr die haarsträubende Situation vor einer Kleinkindgruppe in Obergnigl publik. „Unser Ziel muss es sein, dass alle Kinder ohne Auto sicher zu ihrer Bildungseinrichtung kommen und es auch Eltern möglich ist, sie autofrei dort hinzubringen. Das fördert auch die Bewegung und die Selbstständigkeit der Kinder. Dazu ist der Schutz vor Autos in Form von Schulstraßen unerlässlich“, so Bernitz abschließend.

 

 

Lukas Bernitz
Lukas Bernitz

Gemeinderat, Verkehrssprecher, derzeit in Väterkarenz

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