Goethesiedlung: Quartier aufwerten und Freiräume schaffen
KO Ingeborg Haller: Die Goethesiedlung hat ein enormes Entwicklungspotential. Durch das Weiterbauen im Bestand kann die ganze Goethesiedlung profitieren, wenn die Stadt das will. Barbara Unterkofler von der ÖVP soll die Pläne zur Weiterentwicklung des Quartiers vorlegen. Die Menschen erwarten sich mehr, als nur ein Nein zu leistbaren Wohnungen.
Erst vergangene Woche wurde von Landesrätin Andrea Klambauer, NEOS, eine Studie zum Nachverdichtungspotential in der Stadt Salzburg präsentiert. Es wurden bis zu 1.400 mögliche Wohnungen vorgestellt. Anstatt die Vorschläge aufzugreifen und eine offene Diskussion darüber zu führen, wie leistbarer Wohnraum geschaffen werden kann, lehnt die Stadt die Vorschläge jedoch einfach ab.
Dass von Barbara Unterkofler heute ein kategorisches Nein zur Landes-Studie und den darin vorgeschlagenen Nachverdichtungen kommt, ist wenig überraschend. Aus dem Planungsressort sind bisher kaum Vorschläge gekommen, wie die Stadt in den nächsten Jahren den prognostizierten Wohnungsbedarf decken will. Viel erstaunlicher ist hingegen, dass die schwarze Vizebürgermeisterin in ihrer vehementen Ablehnung von zusätzlichen leistbaren Mietwohnungen in der Goethesiedlung Unterstützung von der roten Sozialstadträtin Anja Hagenauer erhält.
„Das ist schon eine sonderbare Allianz. Denn die SPÖ hat erst kürzlich bei einem Nachverdichtungsprojekt in Schallmoos medienwirksam einen ‚Bauskandal‘ im ÖVP-geführten Planungsressort gewittert und den Bau von Mietwohnungen gefordert. Und jetzt, ein paar Tage später, lehnt Hagenauer von der SPÖ den Ruf nach Mietwohnungen ab“, kommentiert Ingeborg Haller, Klubobfrau der Bürgerliste/Die GRÜNEN, den medialen Vorstoß von Unterkofler und Hagenauer.
Durch ein maßvolles Weiterbauen im Bestand, können im Quartier 200 bis 300 leistbare Wohnungen geschaffen werden. Es ist klar, dass im Falle von Veränderungen die gesamte Goethesiedlung profitieren muss. Es braucht neben Wohnungen auch Freiräume und eine entsprechende Oberflächengestaltung. Die Pläne zur qualitätsvollen Entwicklung liegen längst vor und sollten endlich den zuständigen Gremien im Gemeinderat sowie der Bevölkerung präsentiert werden.
„Die Wohnungspreise in der Stadt explodieren. Leistbarer Wohnraum wird dringend gesucht, doch von Barbara Unterkofler kommt heute einfach nur ein kategorisches Nein. Es reicht einfach nicht, die Hände zu falten und nichts zu tun“, stellt Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller klar. Dass die ÖVP-Vizebürgermeisterin heute auch noch Rückendeckung von der Anja Hagenauer bekommt, ist für sie nur schwer begreiflich: „Die Salzburger*innen können sich dieses Nichtstun beim geförderten Mietwohnbau nicht länger leisten. Anstatt Vorschläge und Lösungen zu präsentieren, sollen offenbar die Bewohner*innen der Siedlung beruhigt werden“, so Haller. Die Klubobfrau der Bürgerliste fordert einen offenen Dialog über die qualitätsvolle Weiterentwicklung im Quartier.