Leerstand in Salzburger Altstadt muss reaktiviert werden
Bürgermeister und Altstadtverband verschlafen die Entwicklungen in der Salzburger Altstadt!
Wenn man von Süden über die Kaigasse ins Salzburger Stadtzentrum kommt, dann fällt eines auf: Die vielen leeren Schaufenster, der Leerstand in vielen Geschäftslokalen. Nach dem Leerstand bei den Wohnungen werden nun auch in den Erdgeschosszonen Leerstände unübersehbar.
In Zukunft muss die Altstadt aus der Sicht der Bürgerliste/Die Grünen mehr sein als ein rein wirtschaftlicher Verwertungsraum. Die Altstadt hat nur eine Zukunft, wenn sie Lebensraum wird. „Der Wohnraum muss reaktiviert werden, gerade für junge Menschen, die nicht unbedingt einen Aufzug im Haus und einen eigenen Parkplatz brauchen“, meint GR Markus Grüner-Musil. „Bei der letzten Gemeinderatswahl 2019 wurden im Wahlsprengel Altstadt/Mülln lediglich 728 Stimmen abgegeben, gleichzeitig wurde unsere Stadt aber von gut 10 Mio. Tagesgästen besucht.“
Um Wohn und Wirtschaftsraum zu reaktivieren braucht es einen handlungswilligen Bürgermeister, aber auch einen Altstadtverband, der seinen Kernaufgaben nachkommt. Im Fördervertrag, den die Stadt Salzburg mit dem Altstadtverband abgeschlossen hat, ist die „Neuansiedelung von Bewohner*innen und damit die Erhöhung der Wohnbevölkerung der Altstadt“, vertraglich vereinbart. Die gegenwärtige Situation zeigt, dass weder Bürgermeister Preuner noch der Altstadtverband ihrer Aufgabe nachkommen.
Die Gestaltung und die Nutzung des öffentlichen Raums wird auch über die Zukunft der Altstadt entscheiden. „Begrünung, Beschattung, Bewässerung und die Entsiegelung des Bodens müssen entschieden umgesetzt werden, damit Salzburg auch in Zukunft eine lebenswerte Stadt bleibt und Aufenthaltsqualität besitzt“, sagt Grüner-Musil in der aktuellen Stunde des Salzburger Gemeinderates.
Die ganze Stadt ist Bühne, das ist das Motto der der Salzburger Festspiele. Sie darf aber nicht zu einer Kulisse werden. Das historische baukulturelle Erbe ist nicht nur ein Geschenk, sondern vor allem einem Verantwortung gegenüber den Menschen. Mehr Lebens- und Aufenthaltsqualität verlangen daher auch Adaptionen und Anpassungen, vor allem aber den politischen Willen dazu.