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11.10.2023 Verkehr

Neues Öffi-Kon­zept mit an­ge­zo­ge­ner Hand­brem­se

GR Lukas Bernitz

GR Lukas Bernitz: Der heute präsentierte Nahverkehrsplan soll den Öffentlichen Verkehr in der Stadt besser machen. Es fehlen jedoch Maßnahmen zur Busbeschleunigung. Von einer Gesamtstrategie fehlt zudem weiter jede Spur.


LAbg. Heilig-Hofbauer: Nahverkehrsplan lässt wesentliches im Dunklen.

Am heutigen Vormittag wurde Vertreter:innen der politischen Fraktionen von Stadt und Land ein neuer Nahverkehrsplan für die Stadtregion Salzburg präsentiert. Bis Ende 2026 soll das Busnetz der Stadt schrittweise umgestellt werden.

 

Bürgerlisten-Verkehrssprecher Lukas Bernitz sieht im Konzeptpapier Licht und Schatten: „Es ist gut, dass endlich etwas Konkretes am Tisch liegt, nachdem wir das jahrelang gefordert haben. Dass es erst kurz vor der Wahl passiert, überrascht nicht.  Man muss offen sein für neue Linienführungen, wenn diese im Sinn der Bürger:innen sind. Wir werden uns die vorgeschlagenen Maßnahmen in Ruhe anschauen“, so Bernitz, der aber jetzt schon das Fehlen einer direkten Verbindung Messe-Altstadt sowie konkrete Maßnahmen zur Busbeschleunigung bemängelt. „Ohne Maßnahmen zur Busbeschleunigung ist es ein Konzept mit angezogener Handbremse. Ein gutes Liniennetz ist letztlich nur so attraktiv, wie der Bus auch verlässlich und ungehindert fahren kann. Hierzu fehlen mir im Konzept konkrete Schritte wie etwa definierte Vorfahrtsachsen.“

 

Die geplante Einbindung des Regionalbusverkehrs in den Stadtverkehr hält Bernitz weiterhin für problematisch: „Die derzeitige Regionalbusflotte eignet sich nicht als städtisches Verkehrsmittel, da es sich überwiegend um nicht barrierefreie Dieselbusse handelt. Für viele Menschen sind diese Fahrzeuge einfach kein Angebot, etwa ältere Menschen, oder für Eltern mit Kinderwagen.“ Bernitz fordert stattdessen die Ausdehnung der Obus-Linien in die Umlandgemeinden.

 

 

Gesamtverkehrsstrategie & Bewertung der Maßnahmen gefordert

 

Insgesamt vermisst Bernitz weiterhin eine Gesamtverkehrsstrategie. Neben dem Masterplan Gehen und der Radverkehrsstrategie gibt es jetzt auch eine Strategie für den Öffentlichen Verkehr. Diese stünden jeweils für sich nebeneinander, ohne ein ineinandergreifendes Mobilitätskonzept mit definierten Meilensteinen und klaren Zielwerten, wo man eigentlich hinmöchte. „Hier hätte ich mir den Mut zu einer klaren Ansage gewünscht, dass wir dem Umweltverbund künftig klaren Vorrang und auch mehr Platz geben müssen“, so Bernitz. Ins gleiche Horn stößt sein Kollege im Salzburger Landtag, Simon Heilig-Hofbauer: „Aus dem Nahverkehrsplan ergibt sich nicht, welche Wirkung die vorgestellten Maßnahmen erzielen sollen. Ob sie ausreichen, die Ziele des Masterplans Klima und Energie oder aus dem Landesmobilitätskonzept zu erreichen, bleibt leider im Dunklen“. Heilig-Hofbauer bietet aber seine Unterstützung an: „Alle Maßnahmen, die dazu beitragen, die Autolawine zu reduzieren und den Umstieg auf Bus und Bahn attraktiver zu machen, werden unsere Unterstützung bekommen.“

 

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