Porsche-Tunnel im Kapuzinerberg - Muss das sein?
Autotunnel für Porsche im Kapuzinerberg – Muss das sein?!
KO Ingeborg Haller: „Wir lehnen Sonderbehandlungen für Superreiche ab und fragen uns, wie es möglich ist, dass Porsche von der Stadt eine zivilrechtliche Genehmigung für die direkte Zufahrt bekommen konnte, ohne dass der Gemeinderat davon Kenntnis hat“.
Wie aktuell aus den Medien (SN vom 6.2.2025) zu entnehmen ist, plant der neue Eigentümer der Stefan Zweig Villa auf dem Salzburger Kapuzinerberg, Wolfgang Porsche, einen privaten Autotunnel im Berg, damit er direkt von der Linzergasse aus über die Glockengassen-Garage bequem zu seiner geplanten Tiefgarage mit neun Stellplätzen unterhalb der Villa zufahren kann.
Das Projekt kann aber nur dann realisiert werden, wenn die Stadt dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Porsche AG ein Zufahrtsrecht einräumt. Dem SN-Bericht ist zu entnehmen, dass bereits im März 2024 ein Vertrag mit der Stadt abgeschlossen wurde, wobei lediglich eine Einmalzahlung von € 40 000,00 für das Servitut bezahlt, bzw. von der Stadt verlangt worden sei.
„Altbürgermeister Preuner von der ÖVP hat offenbar im März 2024 kurz vor der Gemeinderatswahl oder bereits nach verlorener Wahl noch rasch im stillen Kämmerlein, dem Grundeigentümer ein Servitut eingeräumt, ohne den Gemeinderat zu informieren. Das hat schon einen seltsamen Beigeschmack“, so die erste Reaktion von Ingeborg Haller, Klubobfrau der Bürgerliste/Die Grünen. „Wir werden der Sache jedenfalls auf den Grund gehen und auch das Kontrollamt einschalten. Denn Sonderbehandlung für Superreiche lehnen wir ab“, so Haller weiter, die nicht versteht, warum der Bürgermeister a.D. nicht offen und transparent mit dem Thema umgegangen ist. „Wenn die Stadt der Familie Porsche schon ein Zufahrtsrecht einräumt, warum hat sich Preuner dann nicht dafür stark gemacht und sichergestellt, dass dort ein Erinnerungsort entsteht und eine öffentliche Nutzung von Teilen des Gebäudes kommt?“ Denn derzeit erinnern lediglich vor dem Eingangstor verlegte STOLPERSTEINE daran, dass der vor den Nazis geflohene Literat im Haus Kapuzinerberg 5 gelebt hat.