Qualitätstourismus? Scharfe Kritik an Hotelprojekt am Flugha
BL-Stadträtin Schiester: „Geplante Bettenburg am Flughafen konterkariert Pläne für mehr Oualitätstourismus und ist ein Schlag ins Gesicht der städtischen Hoteliers."
Als erste Gemeinde in Österreich hat die Stadt Salzburg 2021 eine Bettengrenze für Hotelneubauten festgelegt: diese dürfen nur noch 60 Betten umfassen. „Die Entscheidung für eine Obergrenze war ein wichtiger und überfälliger Schritt, um das unkontrollierte Wachstum an Hotelbetten in der Stadt zu bremsen. Dass nun ausgerechnet der land- und stadteigene Flughafen Pläne hegt, diese Bettengrenze zu umgehen, ist inakzeptabel. Was ist das für ein Signal an die Hotellerie in der Stadt? Was hat das mit dem Wunsch nach Qualitätstourismus zu tun?“, kritisiert Bürgerlisten-Chefin und Bürgermeisterkandidatin Anna Schiester.
Schiester bezieht sich dabei auf einen aktuellen Medienbericht, laut dem der Salzburger Flughafen einen neuen Terminalbereich um 100 Mio. Euro plant. Darüber hinaus – so die Pläne des Airports – soll am Flughafengelände ein Hotelprojekt mit 120 Betten entstehen. Dafür soll der Flughafen einen fixen Baurechtszins und eine Umsatzpacht kassieren. Bei der Fläche, auf der das Hotel entstehen soll, handelt es sich um eine Verkehrsfläche des Bundes. Deshalb soll der Flughafen der Bettenobergrenze nicht unterliegen. „Die Rückkehr des Overtourismus in unsere Stadt hat bereits begonnen. Stattdessen brauchen wir dringend eine ohnehin viel zu lang verschleppte Strategie für qualitätsvollen Tourismus. Das Hotelprojekt am Airport steht in krassem Widerspruch dazu und wird mit Sicherheit nicht unsere Zustimmung finden.”
Schiester betont, dass es eine fundamentale Wende in der Salzburger Tourismus-Politik braucht. „Unsere Stadt hat das Potenzial, eine Vorzeigestadt für nachhaltigen und innovativen Tourismus zu sein, bei gleichzeitig guter Lebensqualität für die Einheimischen. Dieses Potenzial gilt es endlich zu nutzen, anstatt weiter Betten-Burgen herbeizusehnen, die das genaue Gegenteil bewirken und das Versagen der letzten Jahrzehnte nur fortschreiben würden.“