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26.08.2021 Kultur

Quo Vadis Tou­ris­mus

Markus Grüner Musil

Die Stadt Salzburg kämpft sich durch den Sommer 2021: Schwache Nächtigungszahlen, mangelhafte Kontrollen bei AirBnB, Verkehrschaos aufgrund der vielen Tagesgäste. Die Bürgersliste kritisiert den Bürgermeister, der erneut nur tatenlos zusieht.

 

 

Der bereits zweite Corona Sommer neigt sich dem Ende zu, der Tourismus und die Bewohner*innen Stadt Salzburg kämpfen mit Herausforderungen:

  • Wenig Nächtigungen, viele Tagesgäste

​Was Expert*innen erwartet haben, tritt auch so sein: Während die Beherbergungsbetriebe in der Stadt um jeden Gast kämpfen, sind am Land Hotels und Pensionen voll. Die Nächtigungen der Festspielgäste sind weniger und kürzer.​​

  • Verkehrschaos

Diese Schieflage bei den Nächtigungen bedeutet für die Stadt an kühlen Tagen tausende Tagesgäste, die in erster Linie mit dem Auto in die Stadt wollen. Statt einem Park&Ride System am Stadtrand, wie in ähnlichen Städten in Italien oder Frankreich, werden Parkplätze in der Innenstadt angepeilt. Der mobile Stillstand ist prolongiert. Bürgermeister Preuner setzt absurderweise noch immer auf den Ausbau der Mönchsberggarage. Damit wird aber nur noch mehr Individualverkehr in die Innenstadt gelockt und ein schnelles und gastfreundliches Leitsystem weiterhin unterlaufen

  • AirBnB

Während die Fernmärkte USA und Asien dieses Jahr auslassen (und auch nächstes Jahr auslassen werden) ist der europäische Gast Gegenwart und Zukunft für den Tourismus in der Stadt Salzburg. Für diese Zielgruppe spielen Ferienwohnungen wie AirBnB eine große Rolle. Die Kontrolle der knapp 900 Wohnungen, die aktuell über AirBnB angeboten werden, ist aber mangelhaft – obwohl alle gesetzlichen Grundlagen dafür geschaffen wurden. Knapp zwei Drittel haben noch immer keine Registrierungsnummer, ein Missstand, der mit wenig Aufwand leicht und unmittelbar behebbar wäre.

 

“Bei allen Themen dieses Sommers ist der Bürgermeister in der Verantwortung. Er kennt diese Probleme und sie wurden von den Expert*innen für diesen Sommer genau so vorhergesagt. Doch es fehlen Strategie und Veränderungswillen bei BM Preuner”, sagt Bürgerlisten-Gemeinderat Markus Grüner-Musil.  “Immer wenn es aktuelle Probleme rund um den Tourismus geht erklärt der Bürgermeister, man könne dagegen nichts machen. Mit dieser Haltung treibt der Tourismus politisch Führungslos von einer Saison in die Nächste.”

 

Und wie sind die Perspektiven?

Der Herbst, eine Saison die eigentlich im Städtetourismus wichtig ist, scheint sehr schwierig zu werden. Hoteliers sehen die wenigen Buchungen nur sehr kurzfristig aufgrund der labilen Corona Situation. Dazu kommt ein recht ausgedünnter Kalender im Bereich des Kongress- und Messetourismus. Schon jetzt ist klar, dass die Messe Salzburg und die TSG auch im laufenden und im kommenden Jahr hohe Zuschüsse von der Stadt brauchen werden, weil die eigentlichen Geschäftsziele bei weitem nicht erreicht werden. Diese beiden Betriebe werden Jahr für Jahr von der Stadt mit Millionenbeträgen gestützt, die Gäste aus diesem Segment fehlen aber auch in den Hotels und in der Gastronomie. Damit werden kleinere und mittlere Familienbetriebe enorm unter Druck bleiben.

Und der Sommer 2022 wird dort anknüpfen wo 2021 aufgehört hat.

 

“Die Tourismus-Branche geht davon aus, dass die Corona-Pandemie den Städtetourismus nachhaltig verändern wird. Im Messe- und Kongressbereich werden die neu erlernten digitalisierten Möglichkeiten beibehalten, Geschäftsreisen werden weniger werden – sowohl um Kosten, Personal und Zeit zu sparen, aber auch klimarelevante Ressourcen. Bgm. Harald Preuner, der seit Jahrzehnten den Tourismus zu verantworten hat, hofft und bangt, anstatt die Zeichen der Zeit endlich zu erkennen“, meint Gemeinderat Markus Grüner-Musil, Tourismussprecher der Bürgerliste/Die GRÜNEN.

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