Radoffensive für Salzburg
Radoffensive für mehr Lebensqualität und Sicherheit
Mutige Schritte und eine deutliche Erhöhung des Radbudgets in der kommenden Gemeinderatsperiode fordert Stadträtin Anna Schiester. Die Spitzenkandidatin der Bürgerliste folgt damit der Empfehlung von des Mobilitätsexperten DI Dr. Harald Frey (TU Wien), denn: Durch den Radwegeausbau können täglich bis zu 25.000 Autofahrten eingespart werden. Das bringt nicht nur mehr Sicherheit im Straßenverkehr, sondern auch deutlich mehr Lebensqualität für die staugeplagten Menschen in unserer Stadt.
Anna Schiester erhebt dazu den Anspruch auf das Planungs- und Verkehrsressort und will den Stillstand in unserer Stadt – nicht zuletzt auch bei wichtigen Radprojekten – beenden.
Die Stadt muss in Sachen Radverkehr endlich wieder einen Gang zulegen. Das stellen Bürgermeisterkandidatin Anna Schiester, Bürgerlisten-Verkehrssprecher Lukas Bernitz, und Klubobfrau Ingeborg Haller am Donnerstag klar. Gemeinsam mit DI Dr. Harald Frey von der TU Wien werden konkrete Schritte zum Ausbau des Radwegenetz präsentiert. Um diese möglich zu machen, wird eine deutliche Erhöhung des Radwegebudgets gefordert. Erklärtes Ziel ist es, den Stadtverkehr durch eine Verlagerung von Autofahrten auf den Radverkehr zu entlasten und den Anteil des Radverkehrs bis 2030 von derzeit 23% auf 30% zu steigern.
Verkehrsexperte für deutlichen Radwegeausbau
DI Dr. Harald Frey ist Senior Scientist am Forschungsbereich Verkehrsplanung und Verkehrstechnik an der TU Wien. Bereits 2021 hat der renommierte Verkehrswissenschaftler mit der Mobilitätsstrategie 2021+ im Auftrag der Bürgerliste ein über 100-seitiges Maßnahmenpapier für die Stadt Salzburg erarbeitet. Frey sieht zur Entlastung von Salzburgs Verkehrssystem hohen Handlungsbedarf und ortet speziell im Sektor der aktiven Mobilität, also Radverkehr und Fußgänger*innenverkehr, große unerschlossene Potenziale.
„Das Potential des Radverkehrs in der Stadt Salzburg ist aufgrund der kurzen Distanzen und keiner nennenswerten Steigungen hoch. 40 Prozent der Wege der Salzburger*innen sind kürzer als 2,5 Kilometer und 70 Prozent kürzer als 5 Kilometer. Der Radverkehrsanteil internationaler Radfahr-Vorbildstädte mit ähnlicher Bevölkerungsanzahl zeigt, dass in der Stadt Salzburg noch Potential zur Steigerung vorhanden ist. Des Weiteren ergibt sich auf Basis einer wissenschaftlichen Arbeit – in welchem das Radfahr-Potential am Modal-Split für Zürich errechnet wurde – anhand einer groben Abschätzung nach derselben Methode für Salzburg ein Radfahr-Potential von 42 %“, so Frey. Um das hohe Potenzial ausschöpfen zu können, bedarf es erhöhter Anstrengungen und auch eines entsprechend höheren Budgeteinsatzes.
In seiner Untersuchung der Radfahrsituation in Salzburg spricht Frey mehrere konkrete Empfehlungen an die Stadtpolitik aus:
- Errichtung eines baulichen Radwegs vom Hauptbahnhof ins Zentrum in der Rainerstraße
- Errichtung eines baulichen Radwegs in der Linzer Bundesstraße zwischen Aglassingerstraße und Röcklbrunnstraße
- Errichtung eines Zwei-Richtungs-Radwegs in der Paris-Lodron-Straße zur Entlastung der konfliktreichen Radroute durch die Linzergasse
- Schaffung einer neuen übergeordneten Radwegachse Lehen-Gnigl mittels zweifacher Querung des Gleiskörpers
- Umsetzung eines stadtweiten Radverleihsystems
Bürgerliste will 5 Millionen jährlich für neue Radwegprojekte
Bürgermeisterkandidatin Anna Schiester sieht sich durch die Empfehlungen des Verkehrsexperten bestätigt. Das Ziel der städtischen Radstrategie 2025, dass 24% aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, wurde 2022 bereits annähernd erreicht. Radverkehrsanteile jenseits der 30% in internationalen Vorbildstädten zeigten aber, dass in der Stadt Salzburg noch erhebliches Potential zur Steigerung vorhanden ist. Dass dafür deutlich mehr Mittel erforderlich sind, ist für Schiester klar. „Ein hoher Fahrradanteil ist ein wesentliches Merkmal einer lebenswerten Stadt und das Fahrrad genießt in Salzburg bereits eine hohe Beliebtheit. Um der Verkehrsmisere entgegenwirken zu können, müssen wir unsere Anstrengungen aber deutlich verstärken. Damit möchten wir das Fahrrad für noch mehr Menschen zugänglich und Salzburg zur internationalen Fahrradstadt machen,“ so Schiester.
Die Baustadträtin will sich im Zuge der Parteienverhandlungen nach der Gemeinderatswahl für eine Budgetaufstockung des Radwegbudgets von derzeit jährlich 2 auf 5 Millionen sowie die Gründung einer Task-Force Fahrrad stark machen will. „Um für ein lückenloses, sicheres Radnetz zu sorgen, braucht es nicht nur mehr Geld sondern auch mehr Personal,“ so Schiester, unter deren Ressortführung das Radbudget von 2 Mio. Euro im Jahr 2023 zur Gänze „verbaut“ wurde. Sie erinnert daran, dass die ÖVP den Radverkehrskoordinator, der übergeordnet zwischen Planungs- und Bauabteilung die besonderen Interessen der Radverkehrs wahrgenommen hat, abgeschafft hat. Die Task Force soll die Verkehrswende vorantreiben und sich um alle Belange des Radverkehrs der kümmern. Von der Planung, notwendige Grundabtretungen, Förderabwicklung, über den Bau – bis hin zur Förderung der Radkultur sollen in Zukunft alle Fäden dort zusammenlaufen und dem Radverkehr neuen Schwung verleihen.
Bürgerliste will Radoffensive vorantreiben
Verkehrssprecher Lukas Bernitz betont die dringende Notwendigkeit, die Infrastruktur für Radfahrer*innen zügig zu verbessern und sichere Radwege in der gesamten Stadt zu schaffen: „Es ist fast schon absurd, dass wesentliche Teile unserer Stadt noch immer nicht richtig an das Radwegenetz angeschlossen sind. Man denke an den Hauptbahnhof oder die Stadtteile Gnigl, Langwied oder Parsch. Wichtige Schlüsselprojekte sind in der Vergangenheit meist an der politischen Blockade der ÖVP gescheitert. Ich bin überzeugt, dass wir mit einer entschlossenen Radoffensive bis 2023 täglich 25.000 Autofahrten reduzieren können“, so Bernitz.
Für Bernitz ist die Förderung des Radverkehrs auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Der Radwegeausbau ist auch vergleichsweise billig und trägt erheblich zur Entlastung des Verkehrssystems und zur Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität bei. „Derzeit ist es vielen Eltern nicht möglich, Alltagswege mit ihren Kindern mit dem Rad zu fahren. Wenn wir an neuralgischen Stellen sichere Radwege anbieten, machen wir das Fahrrad und seine Vorzüge für noch mehr Menschen zugänglich. Man darf nicht vergessen, dass man sich mit dem Fahrrad auch eine Menge Geld spart und das sollten wir gerade in diesen Zeiten wirklich jedem ermöglichen“, so Bernitz.
S-Bike soll noch 2024 umgesetzt werden
Auch beim Projekt Radverleih möchte Anna Schiester endlich in die Umsetzung gehen. Nach jahrelangen Verzögerungen – insbesondere durch die ÖVP – setzt sich die Stadträtin für die umgehende Umsetzung ein: „Ein flächendeckender Radverleih ist aus vielen Städten nicht mehr wegzudenken und bietet v.a. im Zusammenspiel mit dem Öffentlichen Verkehr große Chancen, den Umstieg vom Auto zu erleichtern. Das Projekt ist bereits fertig geplant. Leider sind den mehrfachen Ankündigungen des Bürgermeisters bis jetzt keine Taten gefolgt. Das müssen wir schleunigst nachholen“, so Schiester, die eine systematischen Blockade von Radfahrprojekten innerhalb der ÖVP ortet. Diese müsse endlich durchbrochen werden. Denn der Radwegeausbau ist für viele Bürger*innen in und um Salzburg ein dringendes Anliegen.
Fünf Jahre Stillstand sind genug! Anna Schiester will wieder Schwung in Stadtplanung und Verkehr bringen
Die Salzburger:innen haben genug vom Stillstand in unserer Stadt – und das wortwörtlich. „In kaum einem Bereich ist in den letzten fünf Jahren so wenig weitergegangen wie bei Stadtplanung und Verkehr. Umso wichtiger ist ein starkes Bürgerlisten-Ergebnis bei der Gemeinderats-Wahl und eine starke Bürgerliste im Gemeinderat“, so Anna Schiester. Die Spitzenkandidatin der Bürgerliste stellt klar: „Gemeinsam mit den Salzburger:innen will ich wieder neuen Schwung ins Planungs- und Verkehrsressort der Stadt bringen.“
Wenn in den vergangenen fünf Jahren wichtige Entscheidungen getroffen wurden, dann zumeist ohne die Bürger:innen wirklich einzubinden: „Die Linie 8 ist ein gutes Beispiel, dass Entscheidungen nicht über die Köpfe der Menschen hinweg getroffen werden dürfen. Leider ist aber genau das in den letzten fünf Jahren viel zu häufig passiert“, stellt Anna Schiester klar. Die Spitzenkandidatin der Bürgerliste erneuert deshalb auch noch einmal ihre Forderung nach einer eigenen Stelle für Bürger:innen-Beteiligung bei der Stadt: „Wir müssen mit den Salzburger:innen reden! Die Stadt muss auf die Menschen zugehen. Schließlich sind sie die Expert:innen vor Ort.“