Stadt-ÖVP muss Blockadehaltung beim Gaisberg aufgeben
GR Lukas Bernitz: Der autofreie Tag ging gründlich in die Hose. Der Bürgermeister muss seine Blockadehaltung gegenüber echten Verkehrslösungen endgültig beenden. Der Gaisberg gehört rasch mittels Schranken vom PKW-Verkehr befreit, der Bustakt noch heuer auf 20 Minuten verdichtet. Bürgerliste stellt diesbezüglich Anfrage an Bürgermeister.
Es war alles andere als ein Ruhmesblatt der städtischen Verkehrspolitik. Aus einem von der Stadt groß angekündigten autofreien Tag wurde das Gegenteil. Volle Parkplätze am Gipfel und bei der Zistel sind offenkundiger Beleg, dass man sich in der Stadt-ÖVP verkalkuliert hat. Sowohl mit der Menge der Fahrzeuge, die trotz Beschränkung den Gipfel in Beschlag nahmen, als auch mit den teils vehementen Reaktionen zahlreicher Radfahrer*innen, die sich im Glauben einer autofreien Straße mit unzähligen wilden Überholmanövern herumschlagen mussten. Auch wurde erneut offenkundig, dass sich verordnete Fahrverbote mangels Personal offenbar kaum kontrollieren lassen.
Für Bürgerlisten-Verkehrssprecher Lukas Bernitz werfen die Erfahrungen einige Fragen auf. Er bringt nun eine Anfrage an Bürgermeister Harald Preuner ein. Er möchte etwa wissen, warum das Fahrverbot nicht ordentlich überwacht wurde, warum zum bereits zweiten Mal innerhalb eines Jahres ein Elektrobus getestet wurde und wann es zur längst überfälligen Taktverdichtung kommt.
Für Bernitz ist es glasklar, dass sich am Gaisberg etwas ändern muss: „Wir haben gesehen, wie stark befahren der Gaisberg trotz der Teilsperre für Verbrenner war und wie zahnlos eine solche Regelung in Wahrheit ist. Die Kontrolle von Fahrverboten funktioniert seit Jahren nicht und scheitert am Personal. Was es braucht ist ein Schranken, der nur den Bus, Einsatzfahrzeuge und Anrainer*innen durchlässt. Manuelle Klapptafeln müssen erst recht wieder von Hand bedient und überwacht werden“, so Bernitz. Die vom Bürgermeister angekündigte Neuregelung, wonach man künftig nur „bei Bedarf“ per Klapptafeln ab der Zistel sperren würde und es noch dazu Ausnahmen für Gäste mit Reservierung geben würde, ist für den Bürgerlisten-Verkehrssprecher reine Augenauswischerei und bringt keine Entlastung: „Nach den neuesten Erfahrungen sollte eigentlich klar sein, dass es keinen Sinn macht, weiter alle , die eine Reservierung haben, mit dem Auto auffahren zu lassen. Da gibt es zu viele Schlupflöcher und wenig Handhabe.“ Bernitz verweist darauf, dass die Gastronomiebetriebe vor Ort omnipräsent auf die Möglichkeit hinweisen, per Reservierung weiterhin mit dem Auto kommen zu können. „Das ist natürlich ihr gutes Recht. Gleichzeitig könnten sie aber auch die autofreie Anreise anregen und bewerben, mit besonderen Angeboten zum Beispiel“, appelliert Bernitz an die Kreativität der Gaisberg-Unternehmer*innen.
Gaisbergbus ausbauen
Eine gute Alternative zum Auto gebe es bereits: „Der Gaisbergbus ist eine gute und schonende Form, auf den Gipfel zu gelangen. Er gehört aber dringend verstärkt, mit guten Umsteigepunkten in Guggenthal, wo man auch das Auto stehen lassen kann. Was einfach nicht sein darf, sind Fahrgäste, die mangels Kapazität nicht befördert werden können. Außerdem muss der Bus länger fahren. Die erste Fahrt um 09:35 Uhr ist ein schlechter Witz“, so Bernitz abschließend.