Weltkulturerbe nachhaltig bewahren
Umwelt- und Baustadträtin Berthold lädt zum Expert*innen-Gespräch: Es braucht auch für die Salzburger Altstadt klimaneutrale Energielösungen, die gleichzeitig das Welterbe schützen. Salzburg muss auch für die kommenden Generationen lebenswert erhalten bleiben.
Seit Dezember 1996 gehört Salzburgs historische Altstadt zum UNESCO Weltkulturerbe. Dieses einzigartige Erbe gilt es nicht nur zu schützen, sondern es ist auch unsere Pflicht, die historische Altstadt für kommende Generationen nachhaltig zu bewahren. Der Klimawandel sorgt indes auch in Salzburg dafür, dass sich die Innenstadt vor allem in den heißen Sommermonaten immer weiter aufheizt. Wenn diese Entwicklung ungebremst so weitergeht, dann wird die Lebens- und Aufenthaltsqualität in der geschützten Salzburger Altstadt stark darunter leiden. Im Sinne des Weltkulturerbes ist es ist daher ein Gebot der Stunde, so rasch wie möglich gegenzusteuern.
„Der Schutz des Weltkulturerbes und der Klimaschutz sind keine Gegensätze. Vielmehr müssen beide Hand in Hand gehen“, stellt Stadträtin Martina Berthold klar, die für die Energieversorgung und die städtischen Gebäude zuständig ist. Im Juni wird die Stadträtin namhafte Expert*innen aus beiden Welten – Bundesdenkmalamt, Sachverständigenkommission der Salzburger Altstadt und der Bauverwaltung – an einen Tisch holen: „Unser gemeinsames Ziel ist es, innovative Energie- und Sanierungslösungen zu erarbeiten. Die Salzburgs Altstadt soll für die kommenden Generationen nicht nur erhalten, sondern auch lebenswert bleiben.“
Die UNESCO selbst weist in einem Richtlinienpapier auf die Bedeutung von nachhaltiger Entwicklung für das Welterbe hin. Darin heißt es u.a.: Die Welterbekonvention fördert nachhaltige Entwicklung und insbesondere ökologische Nachhaltigkeit … Die Sorge um ökologische Nachhaltigkeit sollte jedoch gleichermaßen für Kultur- und gemischte Welterbegüter einschließlich Kulturlandschaften gelten. Bei der Umsetzung der Konvention sollten die Vertragsstaaten daher die ökologische Nachhaltigkeit im Allgemeinen bei allen Welterbegütern fördern … Dies schließt die verantwortungsvolle Interaktion mit der Umwelt sowohl bei Kultur- als auch bei Naturgütern ein, um die Reduzierung und Erschöpfung natürlicher Ressourcen zu vermeiden, langfristig Umweltqualität zu sichern und die Resilienz gegenüber Katastrophen und Klimawandel zu erhöhen. Dieses Papier wurde 2015 durch die Generalversammlung der Mitgliedsstaaten angenommen.
„Das UNESCO Weltkulturerbe verpflichtet uns, für eine nachhaltige Entwicklung zu sorgen. Für Salzburg bedeutet das: Wir brauchen Klimaschutz-Maßnahmen in allen Bereichen. Das macht auch vor der Altstadt nicht halt“, stellt Bürgerlisten-Chefin Martina Berthold klar. „Gemeinsam mit den Expert*innen wollen wir daher innovative Lösungen finden, um Themen wie erneuerbare Energie aus Photovoltaik, energieeffiziente Sanierungen und klimafreundliche Dach- und Fassadenbegrünungen insbesondere auch in den Welterbe Schutzzonen 1 und 2 in Angriff nehmen zu können“, so die Umwelt- und Baustadträtin abschließend.