Skip to main content
08.11.2024 Kultur

Erste NS-be­las­te­te Straße wird um­be­nannt

Ingeborg Haller

Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller: „In der Nacht vom 9. auf den 10. November jährt sich mit den November-Progromen eines der dunkelsten Kapitel unserer Geschichte. Umso wichtiger ist das Zeichen, das die Stadt Salzburg nun endlich setzt: Die Heinrich-Damisch-Straße wird umbenannt und damit die erste von mehr als 60 Straßen im Stadtgebiet, bei deren ‚Namensgebern‘ eine Historiker:innen-Kommission teils gravierende Verstrickungen mit dem NS-Regime festgestellt hat.“

 

In der Stadt Salzburg sind nach wie vor mehr Straßen nach ehemaligen Nationalsozialisten benannt, als nach Frauen. Die Bürgerliste fordert daher schon seit Langem, diese Straßen endlich umzubenennen. Bisher sind Umbenennungen von Straßen mit NS-Bezug immer an einer konservativen Mehrheit im Gemeinderat gescheitert – bis jetzt. „Mit der Heinrich-Damisch-Straße wird nun erstmals eine Straße in der Stadt Salzburg umbenannt, so wie im aktuellen Arbeitsübereinkommen zwischen SPÖ, KPÖ und Bürgerliste vereinbart. Dieser Schritt ist enorm wichtig und war längst überfällig. Dennoch – oder gerade deshalb – bin ich froh, dass die erste Umbenennung jetzt endlich passiert“, stellt Ingeborg Haller, Klubobfrau der Bürgerliste/DIE GRÜNEN, klar.

 

Zur Erinnerung: Eine eigens von der Stadt Salzburg eingesetzte Historiker:innen Kommission hat Salzburgs Straßennamen auf ihren NS-Bezug hin durchleuchtet. Dabei hat sie teils dringenden Handlungsbedarf festgestellt. „Bei 13 Straßen haben die Expert:innen eine gravierende Verstrickung der benannten und so im öffentlichen Raum geehrten Person mit dem NS-Regime aufgedeckt. Insgesamt mehr als 60 Straßennamen sind zumindest zu hinterfragen“, so Haller.

 

Bereits 2021, also vor drei Jahren, wurde der Historiker:innen-Bericht im Gemeinderat diskutiert. Dass es so lange gedauert hat, bis in Salzburg nun endlich die erste Umbenennung passiert, ist leider kein Ruhmesblatt für die Stadt. „Die Bürgerliste hat sich immer klar für eine Umbenennung jener Straßen eingesetzt, die nach Unterstützern, Profiteuren und Günstlingen des NS-Terrorregimes benannt sind. Für uns ist klar: So erfreulich die erste Umbenennung nun ist, sie kann nur der Anfang sein“, erklärt Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller abschließend.

 

Für die Bürgerliste ist es selbstverständlich, dass im Zuge der nun anstehenden Umbenennung – und auch bei allen zukünftigen Straßenbenennungen in der Stadt Salzburg – Frauen der Vorzug gegeben wird. Wir schlagen als erste Namensgeberin einmal mehr Helene von Taussig vor: Die österreichische Malerin, deren künstlerisches Schaffen eng mit Salzburg verbunden ist, wurde wegen ihrer jüdischen Abstammung Opfer des NS-Regimes.

Ingeborg Haller
Ingeborg Haller

Klubobfrau

Telefon: 0662/8072-2015

[email protected]
Beitrag teilen
1
2
3
4
5
6
7
8