Teilhabe darf keine Frage des Einkommens sein
GR Bernhard Carl: „Kultur, Mobilität, Freizeit- und sportliche Aktivitäten sind für die Menschen in Salzburg lebensnotwendig. Die Aktiv:Karte der Stadt soll all das für armutsgefährdete Menschen wieder ein Stück leistbarer machen.“
Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben kann und darf in Salzburg keine Frage des Einkommens (mehr) sein: Mit diesem Anspruch soll nun die Aktiv:Karte der Stadt an den Start gehen. Die Bürgerliste/DIE GRÜNEN begrüßen dieses Projekt ausdrücklich und werden es mit voller Kraft unterstützen. Im kommenden Sozialausschuss werden voraussichtlich die ersten Beratungen dazu stattfinden.
Corona hat die Salzburger*innen vor enorme Herausforderungen gestellt, sowohl wirtschaftlich, als auch sozial. Und als wäre das noch nicht genug, haben die Menschen nun auch noch mit einer massive Teuerungswelle zu kämpfen, ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. „Fakt ist: Viele Menschen in unserer Stadt können sich das tägliche Leben kaum mehr leisten. Das betrifft nicht nur die exorbitanten Mieten, Energiekosten oder Lebensmittelpreise, sondern insbesondere auch die gesellschaftliche Teilhabe. Kultur, Freizeit- und sportliche Aktivitäten, die alltägliche Mobilität: Auch diese Dinge sind für die Menschen in Salzburg lebensnotwendig. Umso erfreulicher ist es, dass die Stadt nun genau hier ansetzt und mit der Aktiv:Karte ein wichtiges Angebot für armutsgefährdete Menschen schafft“, erklärt Bernhard Carl, Bürgerlisten-Gemeinderat und Vorsitzender des städtischen Sozialausschusses.
Als armutsgefährdet gelten Menschen, deren Einkommen unter 1.371 Euro liegt. Diese Grenze wird jährlich von der Statistik Austria neu berechnet und nach ihr richtet sich auch der Kreis der Anspruchsberechtigten für die Aktiv:Karte. Je nach Haushaltsgröße und dem Alter der Kinder im Haushalt wird die Einkommensgrenze zusätzlich angepasst. Voraussetzung ist u.a. ein Hauptwohnsitz (seit einem Jahr) in der Stadt Salzburg.
Die Aktiv:Karte ist ein Jahr lang gültig. Sie umfasst sowohl Vergünstigungen und Vorteile bei der Stadt, als auch aus dem Kultur-, Sport- und Freizeitbereich. Damit werden viele Einzelangebote in Salzburg zusammenführt und der Zugang so deutlich vereinfacht. Anstatt unzählige Einzel-Anträge stellen, und überall erneut als Bittsteller*innen auftreten zu müssen, brauchen die Menschen so nur einmal die Aktiv:Karte zu beantragen.
Menschen, die mit einem nochmals deutlich geringeren einkommen zurechtkommen müssen, können außerdem die Aktiv:KartePLUS beantragen. Inhaber*innen dieser Karte können das nicht übertragbare Klimaticket für Salzburg für einen Selbstbehalt von nur 50 Euro bekommen.
Aktuellen Studien zufolge ist in Salzburg jedes fünfte Kind unmittelbar von Armut betroffen. Speziell für sie soll es die Aktiv:KarteKIDS geben.
„Es ist tragisch, dass wir in einer Stadt wir Salzburg immer noch eigene Angebote für armutsgefährdete Menschen brauchen und dass insbesondere auch viele Kinder von Armut betroffen sind. Langfristig müssen wir das ändern. Das Leben in unserer Stadt muss auch ohne Unterstützung für alle Menschen leistbar sein. Bis dahin ist die Einführung der Aktiv:Karte jedoch ein äußerst begrüßenswerter Schritt“, so Bürgerlisten-Gemeinderat Bernhard Carl. Der Vorsitzende des Sozialausschusses stellt abschließend nochmals klar: „Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist für uns alle lebensnotwendig und darf daher keine Frage des Einkommens sein.“