Tiefgaragen-Bau am Mönchsberg: BL fordert mehr Naturschutz
GR Bernhard Carl: „Auch wenn die Baustelle beim Hotel Mönchstein behördlich genehmigt ist, erwarte ich mir von Baufirmen und insbesondere vom Bauherrn mehr Rücksicht, als das derzeit der Fall ist.“
Auf dem Gelände des Hotels Mönchstein am Salzburger Mönchsberg wird derzeit an einer neuen Tiefgarage gebaut. 48 zusätzliche Stellplätze sollen so für das Luxushotel entstehen – die Medien haben berichtet. Die Baustelle ist behördlich genehmigt, die Bauarbeiten sind in vollem Gange. Mehrere Lokalaugenscheine zeigen jedoch, dass mit dem sensiblen Naturraum – der Mönchsberg ist immerhin Landschaftsschutzgebiet – rücksichtslos umgegangen wird.
„Die Baustelleneinrichtung beim Hotel Mönchstein nimmt viel zu wenig Rücksicht auf die zu erhaltenden Bäume. Baumaterial wird beispielsweise viel zu nah an, bzw. auf dem Wurzelraum der verbliebenen Bäumen gelagert. So ist zu befürchten, dass einige dieser Bäume die Baustelle nicht überleben – und das aus bloßer Rücksichtslosigkeit“, erklärt Bürgerlisten-Gemeinderat Bernhard Carl. „Ich sehe einerseits die Baufirmen in der Pflicht, die Baustelle so zu gestalten, dass möglichst wenig vom wertvollen Naturraum am Mönchsberg angegriffen wird. Ganz besonders steht auch der Bauherr selbst in der Pflicht: Immerhin fällt es auch auf ihn zurück, wenn mehr Bäume und mehr Naturraum für diese Garage geopfert werden, als unbedingt nötig.“
Geradezu ironisch mutet es auch an, dass bei einer Baustelle für eine Tiefgarage wild in der Umgebung geparkt wird. Das ist aber der Fall: „Firmen-, sowie Privatautos parken mitten im Grünen. Teilweise wird sogar der Poller umfahren, und das über sensiblen Waldboden. Dieser Zustand ist nicht tragbar und gehört schleunigst korrigiert“, so Carl. Der Gemeinderat der Bürgerliste hält abschließend fest: „Die Frage ist schon, ob in unserer Stadt an Baustellen immer und überall alles möglich sein muss. Eine Genehmigung in diesem Ausmaß durch die zuständige Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler, mitten auf diesem Stadtjuwel, ist für mich nicht nachvollziehbar. Der Mönchsberg ist etwas ganz Einzigartiges: als Natur-, Kultur- und als Lebensraum – und diesen gilt es unbedingt zu bewahren.“