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16.05.2025 Planung

Über 3.000 neue Woh­nun­gen: Stadt­pla­nung nimmt Fahrt auf

Anna Schiester

Ein Jahr neue Stadtregierung – und in der Stadtplanung ist spürbar Bewegung drin: Über 3.000 Wohnungen befinden sich aktuell in unterschiedlichen Phasen, von der städtebaulichen Studie bis zur Baubewilligung. „So viele Wohnprojekte in der Pipeline hatten wir selten“, sagt Planungsstadträtin Anna Schiester. „Und das ist auch notwendig. Denn der Bedarf an leistbarem Wohnraum ist groß – und wir dürfen keine Zeit verlieren.“

 

 

Wohnungen schaffen, Stadt behutsam weiterbauen

 

Ob große Quartiersentwicklungen wie die Glan Gärten mit rund 500 Wohnungen, die Nachverdichtung in der Goethesiedlung oder die Umnutzung gewerblicher Flächen in Schallmoos – die Stadtplanung unter Schiesters Ressortführung setzt auf eine breite Palette an Maßnahmen. „Wir schaffen neuen Wohnraum – und halten dabei die Balance zwischen Dichte und Lebensqualität“, so Schiester. Grundlage ist auch die neue Bodenpolitik-Weisung: Künftig sollen mindestens 75 Prozent der geförderten Wohnungen als leistbare Mietwohnungen errichtet werden.

 

 

REK: Raum zum Wohnen und Arbeiten schaffen – Boden schützen

 

Parallel läuft die Erarbeitung des neuen Räumlichen Entwicklungskonzepts (REK) – der strategische Plan für die nächsten 25 Jahre Stadtentwicklung. Aktuell werden Flächenpotenziale geprüft, Umwelt- und Verkehrsauswirkungen analysiert und Gespräche mit Eigentümer:innen geführt. Die öffentliche Auflage ist für Herbst 2025 geplant.

 

Im Zentrum des REK steht eine klare Priorität: Rund 70 Prozent des künftigen Wohnungsbedarfs (12.000 Wohnungen) sollen auf bereits gewidmetem Bauland gedeckt werden. Salzburg verfügt heute über doppelt so viel gewidmetes Bauland wie benötigt – viele dieser Flächen liegen jedoch brach oder werden aus spekulativen Gründen nicht genutzt. Das REK greift hier ein: mit Mobilisierung, Nachverdichtung, Leerstandsnutzung und gezielter Innenentwicklung.

 

Für die verbleibenden rund 30 Prozent des Wohnbedarfs braucht es punktuelle Spielräume. Dafür sieht das REK sogenannte Tauschflächen vor – innerhalb der bestehenden Grünlanddeklaration und nach ihren gültigen Regeln. Diese betreffen nur rund ein Prozent der geschützten Fläche und dürfen ausschließlich für leistbaren Wohnraum aktiviert werden – unter einer Bedingung: Für jede herausgenommene Fläche wird eine gleichwertige Grünfläche dauerhaft gesichert. Es wird also nicht einfach verbaut, sondern getauscht. Die Gesamtfläche der Deklaration bleibt gleich.

 

 

Deklaration langfristig absichern und schützen

 

„Es geht nicht darum, die Grünlanddeklaration anzugreifen – im Gegenteil: Wir wollen sie langfristig schützen und zukunftsfest machen – denn ist Zeiten der Klimakrise ist das notwendiger denn je“, betont Schiester. „Denn ohne solche Lösungen gerät der Grünlandschutz in Zeiten wachsender Wohnungsnot zunehmend unter Druck. Wenn wir jetzt nicht handeln, droht früher oder später ein politischer Kurswechsel – ohne Regeln, ohne Rücksicht auf Klima, Grünland und Umwelt.“

 

„Stadtentwicklung heißt für mich, Verantwortung zu übernehmen – für alle, die hier wohnen, und für jene, die hier einmal wohnen wollen. Sie ist eine öffentliche Aufgabe, kein Spielfeld für Spekulation. Salzburg soll wachsen – aber mit Haltung, mit Maß und mit einem klaren Blick in die Zukunft“, erklärt Stadträtin Anna Schiester abschließend.

 

Anna Schiester

Salzburger Stadträtin für Stadtplanung, Umwelt und Mobilität

Telefon: 0662/8072-2010

[email protected]
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