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20.03.2025 Natur und Umwelt

Grau­gän­se-Ab­schuss wirft Fra­gen auf

Lukas Bernitz

GR Lukas Bernitz: Die Stadt möchte die Graugans-Population am Leopoldskroner Weiher dezimieren und plant den Abschuss mehrerer Tiere innerhalb der Schonzeit. Aus Sicht der Bürgerliste kann der Abschuss nur das letzte Mittel sein. Wo ist die „Gefahr im Verzug“?

 

Die Jagdbehörde der Stadt Salzburg hat kürzlich einen Bescheid zur Eindämmung der Graugans-Population rund um den Leopoldskroner Weiher erlassen. Zur „Vergrämung” sollen jährlich 10 Graugänse in der Brutzeit mit Schalldämpfern geschossen sowie durch Ei-Entnahme die Gelege auf zwei Eier je Nest reduziert werden.

 

Dem kürzlich erlassenen Bescheid der Jagdbehörde der Stadt Salzburg wurde wegen angeblicher Gefahr in Verzug die aufschiebende Wirkung einer Beschwerde versagt. Bürgerlisten-Gemeinderat Lukas Bernitz kann diese Vorgangsweise nicht verstehen: „Das Vorgehen der Jagdbehörde ist aus meiner Sicht völlig überzogen. Eine solche Vorgangsweise ist gemäß der Aarhus-Konvention nur in Ausnahmefällen zulässig, nämlich bei Gefahr im Verzug. Die Weidetätigkeit von Graugänsen kann aber wohl kaum als solche angesehen werden“, so Bernitz. Er bemängelt auch das gänzliche Fehlen nachvollziehbarer Nachweise für angebliche Schäden im Bescheid.

 

Für Bernitz werfen zudem die geplanten Vergrämungsmaßnahmen innerhalb der Schonzeit Fragen auf: „Ich frage mich schon, ob es zur Vergrämung nicht gelindere Mittel als den Abschuss gibt. So könnte man z.B. einen Teil der Junggänse übersiedeln. Es ist auch nicht geregelt, in welchem Entwicklungsstadium sich die Eier bei der Entnahme befinden dürfen. Wenn hier Eier entnommen werden, wo Küken kurz vor dem Schlüpfen sind, halte ich das für problematisch und ist das auch nicht im Sinne des Tierschutzes“, so Bernitz abschließend.

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